Update: [23.03.2014]
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Grußwort
des ehemaligen 1. Vorsitzenden des Rhönclubs, Frankfurt am
Main
Liebe
Freunde der Rhön !
Das
Wandern schafft stets neue Lust, erhält das Herz
gesund. Frei atmet draußen meine Brust, froh singet
stets mein Mund.
So
singt der Wanderer in einem alten Volkslied. Und wer es einmal
bewußt beobachtet, wie die Menschen sich im Verlauf eines
Wandertages verändern, wird diesen Liedzeilen eine tiefere
Bedeutung beimessen. Da wird in wenigen Stunden aus stillen
Menschen eine fröhliche Wandererschar. Körperliche
Müdigkeit stellt sich ein, aber Geist und Seele sind
beschwingt und frei. Jung oder alt, arm oder reich; alle
Gegensätze sind vergesse zu Gunsten gemeinsamer Erlebnisse
und Erholung in unserer Natur und Heimat.
So
kann es nicht falsch gewesen sein, was unsere Vorfahren am
19.02.1914 begründeten. Sie richteten bewußt ihr
Streben dem Rhöngebirge und seinen Menschen zu, ohne Augenmaß
für das Übrige zu verlieren. Nur, die herbe, raue
Schönheit der Rhön hatte sie eingefangen und nicht
wieder losgelassen.
Zurückblickend
hat sich in der Einstellung nichts geändert. Zwei Weltkriege
und schwere Zeiten haben nicht verhindert, dass sich Menschen
zusammenfinden, welche die Liebe zur Natur, zur Heimat und zur
Rhön verbindet.
Auch
wir haben uns die Mobilität unserer Gesellschaft zu Nutze
gemacht, gleichzeitig aber auch ihre Gefahren erkannt. Es wird in
Zukunft vermehrt unsere Aufgabe sein müssen, unseren schönen
Lebensraum zu bewahren und zu schützen. Wir stellen uns den
kommenden Aufgaben und Verantwortungen. Alle, die guten Willens
sind, heißen wir Willkommen.
Manfred
Pfeil ehemaliger
vorstorbener 1.Vorsitzender
Chronik
Am
19.Februar des Jahres 1914 wurde der Rhönclub Frankfurt am
Main als Zweigverein des Rhönclubs Fulda von einer kleinen
Schar Rhönfreunde gegründet. Die Gründungsversammlung
wurde durch die Herren
Wilhelm
Laux Hans
Streck Inspektor Weis
einberufen.
Anwesend waren 17 Herren. Der Hauptvorstand des Rhönclubs in
Fulda hatte ein Ausschußmitglied, Herr Breusing, zu dieser
Versammlung entsandt.
In
der Versammlung, in der Herr Laux die Ziele des zu gründenden
Vereins darlegte, erfolgte die Konstituierung. 16 Anwesende wurden
Mitglieder des Zweigvereins.
Als
Vorstand wurden einstimmig gewählt: Wilhelm Laux
(Vositzender) Inspektor Weis (Schriftführer) Hans
Streck (Kassierer)
In
der nächsten Monatsversammlung am 24.03.1914 im Steinernen
Haus waren bereits 70 Personen anwesend. Die Zahl der Mitglieder
war bereits auf über 50 gestiegen. Der Erste Weltkrieg hemmte
die Entwicklung des jungen Vereins. Nach dem Krieg nahm das
Vereinsleben einen raschen Aufschwung. In monatlichen
Zusammenkünften wurde ein enger Kontakt Der Mitglieder
untereinander gewonnen.
Der
Vorsitz hatte inzwischen Karl Polzin, Schriftführer
war
Wilhelm Müller, Kassierer Hans Streck.
Anläßlich
der Hauptversammlung am 20.10.1920 beschlossen die Mitglieder die
Übernahme des Hauses an der Dammersfeldkuppe durch den
Zweigverein Frankfurt.
Bei
der außerordentlichen Hauptversammlung am 12.11.1920 wurde
die Änderung des Zweigvereins Frankfurt in eine eingetragenen
Verein beschlossen, so dass er nunmehr den Namen “Rhönklub
Zweigverein Frankfurt a. M. e.V." führte.
In
der Hauptversammlung am 16.12.1920 wurde Wilhelm Laux wieder zum
1.Vorsitzenden gewählt, dazu Ludwig Volk als Schriftführer
Heinrich Edel als Kassierer und Heinrich Windhorn als Wanderwart.
1921
wurde Dr.Hodes als 2.Vorsitzender und Schriftführer und Volk
als Kassierer gewählt. 1923 schied Wilhelm Laux als
1.Vorsitzender aus. An seine Stelle trat Jakob Burck, unterstützt
von Ludwig Volk als Kassierer, Adolf Stieh als Schriftführer
und Heinrich Windhorn als Wanderwart.
Die
Entwicklung des Rhönklubs Frankfurt ist mit dem “Haus
Franken" und ab 1939 mit der Frankfurter Hütte am
Simmelsberg verknüpft.
Besondere
Höhepunkte im Vereinsleben waren damals die
49.Hauptversammlung des Rhönklubs Fulda, die vom 11.-13.Juni
1927 in Frankfurt abgehalten wurde, sowie der 42.Deutsche
Wandertag vom 15.-18.September 1933 in Frankfurt am Main.
Vor
Beginn des 2.Weltkrieges im Jahre 1939 bestand die Vereinsleitung
aus folgenden Mitgliedern: Vereinsführer: Jakob
Burck Stellvertreter: Wilhelm Belz Schriftführer: Adolf
Stieh Kassenführer: Konrad Heidt Stellvertreter des
Schriftführers: Eugen Schmeinck Kassenführer für
das Haus Franken: August Lang Wanderwart: Rudolf
Erkenbrecher Führer der Ski-Abteilung: August
Koeppler Werbewart: Otto Hinrichs
Der
2.Weltkrieg zeigte auch im Rhönklub Frankfurt am Main seine
verhängnisvollen Auswirkungen. Eine Reihe von Mitgliedern
wurden zum Kriegsdienst eingezogen. Von diesen kehrten viele nicht
von der Front zurück. Die daheim gebliebenen Mitglieder
wurden zum Teil ausgebombt, so der Vereinsführer Jakob Burck,
der nach Süddeutschland verzog, so dass Wilhelm Belz 1944 die
Vereinsleitung übertragen wurde.
Erwähnt
werden sollte noch, dass 1941 der Name des Rhönklubs in
Rhönbund geändert wurde, so dass der Rhönklub
Frankfurt am Main Rhönbund e.V., Zweig Frankfurt am Main
umbenannt wurde.
Wie
alle Vereine, hörte auch der Rhönbund Frankfurt am Main
mit Beginn der Besatzungszeit auf zu bestehen.
Der
Antrag auf Neugründung des Rhönklubs erfolgte Anfang
1946 durch die Herren Adolf Kohl, Albert Steigleder, Konrad Heidt,
Eugen Schmeinck und Adolf Schmidt. Die vorläufige Bestätigung
wurde unter dem 21.August gegeben. Als Vorstand wurde der
Militärregierung gemeldet:
Vorsitzender:
Adolf Kohl Stellvertreter: Albert Steigleder Kassenführer:
Konrad Heidt Schriftführer: Adolf Schmidt Wanderwart:
Eugen Schmeinck
Die
erste Mitgliederversammlung des Rhönklubs nach dem Kriege
fand am 20.6.1947 statt. Die erste Wanderung führte am
13.Juli in den Taunus.
Anläßlich
der Hauptversammlung am 23.1.1948 wird den Anwesenden bekannt
gegeben, dass die neuen Satzungen der Militärregierung
eingerichtet wurden. Sie werden verlesen und nach kurzer
Aussprache genehmigt. Der Verein heißt “Rhönklub
Frankfurt e.V.". Die Wahl des Vorstandes bestätigte den
ersten und zweiten Vorsitzenden Adolf Kohl und Albert Steigleder
und wählte Adolf Stieh zum Schriftführer und Hüttenwart,
Konrad Heidt zum Kassenwart und Gustav Born zu Wanderwart.
Bei
der Hauptversammlung am 13.8.1948 verlas Herr Stieh die neue
Satzung und erklärte, dass der Verein gemäß §1
den Namen “Rhönclub Frankfurt a. M. e.V." führt.
Anläßlich
der Hauptversammlung am 18.1.1950 wurden neben dem bisherigen
Vorsitzenden Adolf Kohl, Herr Oster zum stellvertretenden
Vorsitzenden und Herr Rotter zum Jugend- und Sportwart gewählt.
Es wurde bei dieser Hauptversammlung eine Satzungsänderung
beschlossen, die u. a. beinhaltete, daß bei Auflösung
des Vereins sein Vermögen zur Verwendung für
gemeinnützige, jugendpflegerische Aufgaben an die Stadt
Frankfurt fällt.
Die
Aktivitäten des Rhönclubs Frankfurt lebten unter dem
tatkräftigen Vorsitzenden Adolf Kohl kräftig auf.
So
veranstaltete der Vorstand erstmals nach dem 2.Weltkrieg am
9.2.1952 einen Faschingsabend in Neu-Isenburg. Auch wurden in
regelmäßigen Abständen Mitgliederversammlungen,
die meist gut besucht waren, abgehalten, in denen interessante
Vorträge, so vom damaligen “Altstadtvater Dr.Lübbecke",
den Mitgliedern zu gehör gebracht wurden.
Bei
der Hauptversammlung am 20.1.1953 im Börsenkeller erhielt
Herr Kohl für 25jährige Mitgliedschaft sowie für
seine uneigennützige Tätigkeit “zum Nutz und
Frommen des Vereins" die Ehrennadel des Vereins. Gleichzeitig
wurde er vom Hauptvorstand mit dem “Grünes Band der
Rhön" geehrt.
Weitere
Ausführungen können sie der 100 Jahre Chronik entnehmen,
die gerne über den Vorstand anfordern können oder bei
Wanderungen und auf der Frankfurter Hütte zu bekommen sind.
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